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Nacht der offenen Kirche

St. Josef-Kirche in Laxten lädt ein

Den Advent in Lingen anders entdecken

Von Johannes Franke

Nacht der offenen Kirche in St. Josef, Lingen

Lingen. Die St. Josef-Kirche in Laxten öffnet ihre Türen noch bis zum Dienstag von 17 bis 20 Uhr und lädt dazu ein, unter dem Motto „Adventsworte“ andere Wege des Advents zu entdecken.

Musik, Installationen, Bilder, Texte oder Filme bieten Anregungen für die persönliche Besinnung, eigene Gedanken und Meditation.

Foto: Johannes Franke

 

 

Die säkularisierte Advents- und Vorweihnachtszeit bleibt draußen, wenn man die Kirche betritt. Ein Bett stoppt das Weitergehen, lenkt den Blick auf wenige Gegenstände, auf die Fürbitten. „Wecke mich auf Herr, die Adventszeit hat begonnen.“ Ingrid Köster von der Frauengemeinschaft möchte mit ihrer Installation Menschen wachrütteln und aufwecken, damit sie den Blick und ihr Verhalten auf das Wesentliche lenken und über die vielen Adventsworte nachdenken.

Eine Bushaltestelle ist ein Ort zum Warten, zum Innehalten. Mit ihrem Sohn Julius hat Heike Kösters sie entworfen und aufgebaut. „Besucher werden eingeladen sich zu setzen, zu warten, dabei innezuhalten und zu schauen, worauf sie warten und über ihre Erwartungen nachdenken“, sagt sie zu ihrem Beitrag.

Worte können zerstören

Brunhilde Freckmann und Steffi Weiß haben die Adventsworte wörtlich genommen. „Wortgefechte“ dominieren immer mehr unseren Alltag. Worte können verletzen oder trösten, zerstören oder aufbauen, an mir abprallen oder mein Herz berühren. „Herr, hilf mir, die richtigen Worte zu finden“, steht unter der Wortgefecht-Tafel. Vor dem zerrissenen Fischernetz an der Wand stehen Symbole, die alltägliche Redewendungen widerspiegeln. „Dein Wort in Gottes Ohr. Worte, die mein Herz berühren. Worte in den Mund gelegt.“ Mit Worten könne in der zwischenmenschlichen Kommunikation Positives ausgedrückt, aber vieles auch kaputt gemacht werden. Wichtig sei es zu überlegen, welche Worte man wähle. Passende Worte aufschreiben und sie an das Fischernetz heften, ist eine Möglichkeit, Adventsworte dem anderen mitzuteilen, die Löcher im Netz auszubessern.

Adventsworte sollen auch Türen öffnen. „Es ist die Tür zu mir, die Tür zum anderen und die Tür zu Gott“, sagt Gemeindereferentin Andrea Farwick, und legt kleine, zu beschriftende Türklinkenschilder aus.

Das Thema Glück sei sehr facettenreich und könne unterschiedlich bewertet werden, sagen Cordula Albers und Michaela Herbrüggen. Viele Menschen hätten kein Glück, seien unglücklich. „Dürfen wir bei all dem Elend und Leid in der Welt überhaupt glücklich sein?“, lautet die Frage. „Gott ist mein Glück. Ihm in verschiedenen Situationen nahe zu sein, ist Glück.“ Darüber nachzudenken und anderen über persönliches Glück etwas mitzuteilen, sei Sinn dieser Installation.

Quelle: Lingener Tagespost, 04.12.2017